Rüstungsaktien – Investitionen in Kriegszeiten werden zur Gewissensfrage

Angesichts der zahlreichen bewaffneten Konflikte die vor den Toren Europas stattfinden, gewinnt die Debatte über die Finanzierung der Rüstungsindustrie an Fahrt. Der Druck, mehr für Waffen auszugeben, wächst. Und um die nötigen Milliarden zusammenzubekommen, schauen viele in Richtung (privater) Investoren.

Die Europäische Kommission hat 1,5 Milliarden Euro für die Verteidigungsfinanzierung bereitgestellt, einige fordern mehr als 100 Milliarden Euro Verteidigungsausgaben in den nächsten Jahren, um Europa kriegstauglich bzw. verteidigungsfähig zu positionieren und die Abhängigkeit von den USA im Verteidigungsfall zu reduzieren.

Private Ausgaben
Von Nichtregierungsorganisationen gesammelte Daten zeigen, dass viele private Finanzinstitute und Investoren bereits in großem Umfang in der Verteidigungsindustrie investiert sind. Banken, Versicherungen, Investmentfonds, Staatsfonds, Pensionsfonds und öffentliche Institutionen haben die Verteidigungsindustrie zwischen 2020 und 2022 mit knapp 1 Billon US-Dollar unterstützt. Aktien machten dabei mehr als die Hälfte der Gesamtinvestitionen in diesem Sektor aus während Anleihen weniger als 1% des Gesamtvolumens ausmachten.

Pegasos Capital GmbH mit klarer Haltung:
Investitionen in Waffen und Rüstung sind nicht nachhaltig

Pegasos Capital ist gegen Investitionen in die Rüstungsindustrie. Als unabhängiger Vermögensverwalter verpflichten wir uns freiwillig dazu, Direktinvestitionen in Rüstungsaktien aus unseren Anlageportfolios auszuschließen. Unsere Aufgabe ist es, Kapital in Unternehmen und Projekte zu lenken, die dauerhafte positive soziale und ökologische Auswirkungen haben, und nicht in Unternehmen, die Waffen anbieten, die zum Töten und Zerstören gebaut wurden. Da die Aktienkurse von Rüstungskonzernen derzeit durch anhaltende geopolitische Konflikte in die Höhe getrieben werden, bedeutet eine Investition in Waffen, von Krieg und Zerstörung zu profitieren. Für uns ist und bleibt das eine unethische und nicht akzeptable Investmentform.

Staatliche Verantwortung
Regierungen verfügen über Kapital, das sie für die Verteidigungsindustrie ausgeben können und es steht ihnen frei, über die Budgetzuweisung für den Verteidigungssektor zu entscheiden. In Zeiten des dringenden Kapitalbedarfs für den Verteidigungssektor können die Regierungen sogar ihre Budgets anpassen, indem sie die Steuern erhöhen oder die Schulden erhöhen und sich einer Kriegswirtschaft zuwenden, wie wir sie derzeit bei Ländern sehen, die in bewaffnete Konflikte verwickelt sind.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Verteidigungslobby bestrebt ist, Investitionen in ihre Unternehmen als Social Impact Investments zu bezeichnen und die EU bereits im Jahr 2022 aufgefordert hat, die Verteidigungsindustrie im Rahmen der ESG-Taxonomie als „positiven Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit“ anzuerkennen. Eine ähnliche Vorgehensweise gab es im Juli 2022, als der zweite delegierte Rechtsakt der EU-Taxonomie Erdgas und Atomkraft ein „grünes“ Etikett verliehen hat – obwohl Gas für hohe klimaschädliche Emissionen verantwortlich ist und Atomkraft weiterhin radioaktive Abfälle produziert, deren Lagerung nicht gesichert ist.

Verantwortungsbewusste Anleger und Investoren haben sich auf ihre Kernprinzipien, eigenen Werte und langfristigen Ambitionen zu konzentrieren. Aus diesem Grund halten wir bei Pegasos Capital an den Ausschlusskriterien für die Verteidigungsindustrie fest und werden weiterhin so gut wie möglich und sinnvoll in eine nachhaltige Gesellschaft und Wirtschaft gemäß unseren eigenen definierten Wertevorstellungen investieren – versprochen!



Disclaimer: Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.

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